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Aktuelles

Protesttag 5. Mai 2021 - Behinderte pochen weiter auf ihre Rechte

Markus Vohs, Geschäftsführer des Behindertenverbandes Neubrandenburg, spricht von einem sorgenvollen Jahr, das hinter ihm, seinen Mitstreitern, den rund 450 Mitgliedern und Besuchern der Begegnungsstätte Am Blumenborn liegt. Im Pandemie-Jahr waren viele Aktionen damit beschäftigt, Hygienekonzepte zu erstellen um Klienten und Mitarbeiter in der Pflege und in den Kindertageseinrichtungen zu schützen und zu überlegen, wie Beisammensein und Unterstützung in der Begegnungsstätte dennoch möglich sein können.
„Das war nicht immer einfach“, resümiert er im Gespräch mit dem Nordkurier. Jetzt, wo es langsam wieder Hoffnung auf ein normaleres Leben gibt – sinkender Infektionszahlen und steigernder Impfquote sei Dank –, wollen seinen Aussagen zufolge auch die Interessenverbände für Menschen mit Behinderungen wieder durchstarten. Gleichberechtigung und gesellschaftliche Teilhabe sind dabei wichtige Anliegen, die auch der Behindertenverband Neubrandenburg im Blick behält. Denn laut Axel Wittmann, Vorstandsvorsitzender des Behindertenverbands Neubrandenburg, ist es nach wie vor ein Kampf für zahlreiche Menschen mit Behinderung im Alltag, dass ihre Bedürfnisse wahrgenommen und gehört werden.
Gerade heute geht es um sie, zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Im vergangenen Jahr war das Aktionsbündnis verschiedener Interessenverbände der Region, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzen, coronabedingt ausgebremst worden, berichtet Annika Schmalenberg. Sie gehört nicht nur dem Behindertenverband Neubrandenburg an, sondern ist auch Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderung im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Unter dem Motto „Meine Stimme für Inklusion“ – von „Aktion Mensch“ initiiert – seien alle Einwohner des Landkreises aufgerufen, sich mit offenen Augen das eigene Wohnumfeld anzusehen.
„Wo gibt es vielleicht Barrieren, die beseitigt werden müssen, zum Beispiel Stufen oder nicht abgesenkte Bordsteinkanten, die die Menschen stark einschränken“, gibt sie Hinweise. Es seien explizit alle Leute aufgerufen, mitzumachen. Denn eine Hürde, die für einen Rollstuhlfahrer schwierig ist, sei auch für Rollatoren und Kinderwagen mitunter schwer zu überbrücken, erläutert sie. „Denn Barrierefreiheit bedeutet einen Mehrwert für die gesamte Gesellschaft“, so Annika Schmalenberg. Der heutige Protesttag könne durchaus als „Aufschrei“ gewertet werden, eben weil die Gesellschaft noch weit entfernt von vollständiger Inklusion sei. Markus Vohs nennt in diesem Zusammenhang zum Beispiel die fehlende wohnortnahe Beschulung von ertaubten oder erblindeten Kindern im Land. Sie können lediglich in Güstrow und Neukloster fachgerecht gefördert werden, kritisiert er. „Menschen mit Behinderung dürfen keine Bittsteller für ein normales Leben sein“, fährt er fort. Er weist darauf hin, dass Inklusion kein Selbstläufer und er sich bewusst sei, dass dies Zeit brauche. Dabei dürfe aber niemand müde werden, warnt er. Denn, so Axel Wittmann, seit 2009 hat sich Deutschland durch die UN-Behindertenrechtskonvention zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung verpflichtet.
Immerhin leben im Landkreis 37 000 Menschen mit einer schweren Behinderung, Stand 2019. Für sie machen sich die Interessenvertretungen stark, die ab sofort gern erfahren möchte, in welchem Wohnumfeld welcher Schuh drückt. „Wir wollen helfen, Abhilfe zu schaffen, zum Beispiel Verantwortliche auf kurzem Weg zu kontaktieren“, so Annika Schmalenberg. Wer Anregungen hat, kann sich melden beim Behindertenverband Neubrandenburg unter 0395 368 49 30 oder beim Kreisbehindertenbeirat unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 
Quelle: Nordkurier - Neubrandenburger Zeitung - 05.05.2021